In ihren Werken möchte Birke J. Bertelsmeier nach eigenen Worten ihr Publikum „stutzig machen“. Sie sorgt gerne überaus fantasievoll für Überraschungen, für unverhoffte Zugänge und dezent eingebaute Irritationen.
„Ich träume musikalisch sehr viel“ hat Birke J. Bertelsmeier einmal gesagt. Und dies versucht sie in ihren Partituren mit großer Lust am Experimentieren so nah an der Klangvision wie möglich umzusetzen.
Für ihr Musiktheater “Gib mir Dein“ ließ sie sich vom Film „Young Frankenstein“ von Mel Brooks aus dem Jahr 1974 inspirieren – und setzt den Ausruf des jungen Frankenstein „It could work“ als wiederkehrenden Teaser im ganzen Stück ein. Genauso bezieht sie sich aber auf die aktuellsten medizinischen Experimente im Dienste des ewigen Lebens mittels Transplantationen von gesunden „Körperersatzteilen“. Und als philosophischer Anstoß diente ihr nicht zuletzt die indische Legende „Die vertauschten Köpfe“ von Thomas Mann.
In sieben lose verbundenen Szenen springt der Blick zwischen Wissenschaft und Wahn, Schauermärchen und Kinderreimen. Und kehrt immer wieder zurück zur Frage: Wenn ein hinfälliger Körper gegen einen fitten anderen ausgetauscht wird, der Kopf aber derselbe bleibt: Wer ist dann wer?
Gib mir Dein
Musiktheater für zwei Sänger, Darsteller und Ensemble
nach einer Erzählung von Thomas Mann
Auftragswerk für das Taschenopernfestival Salzburg 2017
Musik Birke J. Bertelsmeier
Regie Thierry Bruehl
Patientin/Frau Michaela Mehring
Arzt/Mann Klaus Nicola Holderbaum
Patientin Constanze Passin
Sängerin Anna Maria Hefele