
„I am such a tender ass, if my hair do but tickle me, I must scratch. What, wilt thou hear some music, my sweet love? I have a reasonable good ear in music. Let’s have the tongs and bones.“ (W. Shakespeare, Zettel in Sommernachtstraum)
„Mit diesen vier Sätzen des Zettel aus Shakespeare’s Sommernachtstraum endet die kurze, sonst rein elektroakustische Ouvertüre von „Tongs&Bones“. Sie bleiben auch die einzigen in konventioneller Sprache vorgetragenen Sätze des Stücks. Unmittelbar danach driftet die Bühnenhandlung in Traumsequenzen ab: in gelegentlich düstere, aber immer auf unergründliche Weise reizvolle Situationen und in riesige, seltsam vertraute und doch nie gesehene Räume – Fortspinnungen in stets unvorhersagbare Richtungen.“ Stephan Winkler
Aus dem Sommernachtstraum hat Stephan Winkler seinen ureigenen Stoff herausdestilliert. Radikale und zugleich wundersame Abkehr von der Vorlage selbst, aber dennoch als Impulsstoff intelligent verwandelt in eine komödiantische Sphäre, die aus Bildgeschichten neue Träume generiert.
Ein Esel gewesen? Von der Elfenkönigin verführt? Seinen zauberhaften Sommernachtstraum will Zettel festhalten und groß machen – als Ballade, die er bereits in Gedanken entwirft. Stephan Winkler erzählt sie als comic-artige Bildersequenz, legt den Traumgestalten eine klangvoll erfundene Sprache in den Mund und lässt die Fantasie zu rasant musikalischer Hochform auflaufen.
Stephan Winkler & „Tongs & Bones“
Kleines Musiktheater ohne Worte für Sopran, Tenor, Bariton und neun Instrumente nach Bildgeschichten von Jim Woodring, Hefte 1&2, Episoden 1-5
Auftragswerk für das Taschenopernfestival Salzburg 2019
Musik Stephan Winkler
Regie Thierry Bruehl
Titania Annika Boos
Oberon Andreas Jankowitsch
Zettel 1 Christian Sturm