Mich haben viele Leute gefragt, worum es in meiner Taschenoper geht und inzwischen graust es mir davor, ihnen eine Antwort zu geben. Die Reaktionen sind oftmals ähnlich – betretenes Schweigen, ein gezielter Griff mit der Hand ins Haar oder noch schlimmer – ein Kratzen am Hals, direkt neben dem Ohr. Die Stimmung ist im Eimer.
Und dann nach einer kurzen Verdauungspause die Frage – und wie klingt (eigentlich: und wie betroffen klingt) die Musik zu einer solchen Thematik? Mit diesem Vorspann und einer Wand aus Betretenheit (worin besteht die eigentlich genau?) wird es nun kompliziert, das Unvoreingenommne ist dahin. Egal, ich probier’s.
Ich höre mich sagen, dass mir die Musik optimistisch und eigenständig erscheint, vielleicht deshalb, weil ich das Stück in dem Moment begonnen habe, in dem mein Mitgefühl aus Freiheit und nicht aus Befangenheit bestand. In dem Moment, in dem die durch den Tod entstandene Leere und Sprachlosigkeit als Fülle von eklatanten Sehnsüchten und eine durch die Gesellschaft evozierte psychologische Armut demaskiert wurde.
endlich opfer
Musiktheater für einen Schauspieler, vier Sänger, Kinderchor und Video
Auftragswerk für das Taschenopernfestival Salzburg 2013
Musik Brigitta Muntendorf
Regie Thierry Bruehl
Mann Michael Günther
Sängerin Sandra Quell
Sängerin Livia Rado
Sängerin Eva Schoßleitner
Sänger George McCoy
Dirigent Video Vimbay Kaziboni
Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor