Drei Bibelstellen im Fokus: Mariä Verkündigung aus dem Lukasevangelium aufgeteilt in fünf Sequenzen, Das Gleichnis der zehn Jungfrauen aus dem Matthäus-Evangelium – fünf kluge Jungfrauen, fünf törichte Jungfrauen, sowie die dem Gleichnis innewohnenden fünf Sinne: und Salomos Hohelied, welches textlich auch auf die Sinne hin abgetastet wurde.
In Teil I geht es um fünf verschiedene Frauenbilder, die jeweils sowohl töricht als auch klug abgebildet werden. Innewohnend stellen sie auch immer das Bild der Maria dar mit einem jeweiligen Fokus auf eine der Verkündigungssequenzen. Es werden also fünf Frauen aus verschiedenen verschiedenen Blickwinkeln dargestellt und betrachtet, die drei Charaktere in sich tragen: die Törichte, die Kluge und Maria. Alle verhalten sie sich zur Liebe. Eingerahmt werden diese Bilder von der irdisch-menschlichen Liebe in Gestalt des Mannes. Kompositorisch nimmt der erste Teil Bezug auf Bachs Kantate Wachet auf, ruft uns die Stimme, in der es auch um das Gleichnis der zehn Jungfrauen geht.
Teil 2: Das Bild der Maria wird abgelöst durch Salomos Hohelied. Es steht symbolisch für die Liebe zwischen Gott und seinem auserwählten Volk bzw. zwischen Christus und der Kirche als die Braut Christi. Oder doch, oder auch, für die Liebe zwischen zwei Menschen? Historisch oft in Frage gestellt soll hier diese Frage weder gestellt, noch soll eine Antwort vorgegeben werden, vielmehr soll, im Sinne des Unabdingbaren, die Schönheit des Textinhaltes wiederholt werden.
Bei der Arbeit mit dem Material aus Bachs Kantate Wachet auf, ruft uns die Stimme stellt sich eine Verbindung zur Arie Erbarme Dich aus der Matthäus-Passion her, denn die Motivik ist dieselbe. Interessant schien mir dabei, dass Andrei Tarkovsky diese Arie für die Schlussszene seines Filmes Offret benutzt, so dass wiederum eine Ver- bindung zum Johannes-Evangelium gezogen werden kann, da er sich auf dieses bezieht – Im Anfang war das Wort. (Lisa Streich)
…mit brennendem Öle
Musiktheater für Ensemble, 5 Frauenstimmen, 5 Kinderstimmen und einen Schauspieler
Auftragswerk für das Taschenopernfestival Salzburg 2011
Musik Lisa Streich
Regie Thierry Bruehl
Frau 1 Katharina Schwarz
Frau 2 Irina Marinas
Frau 3 Reinhild Buchmayer
Frau 4 Sandra Quell
Frau 5 Nihan Devecioglu
Seemann Maximilian Pfnür
Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor