Hasti Molavian
Hasti Molavian, dieses Jahr in der Taschenoper „Souris – A true faker is a great faker is a mystery maker!“ von Julia Mihály zu sehen.
Hasti Molavian steckt als klassisch ausgebildete Sängerin in einer Schublade, die ihr viel zu eng ist. Geboren in Teheran, spielte sie zunächst in ihrer Jugend mehrere Jahre als Violinistin in verschiedenen Kammerorchestern.Ihr enormer Neugierde trieb sie für ein Studium nach Deutschland, hier studierte sie Gesang-Musiktheater bei Prof. Rachel Robins an der Folkwang Universität der Künste in Essen und absolvierte das Masterstudium Voice Performance. Während ihres Studiums erhielt sie das NRW-Stipendium, das Deutschlandstipendium sowie Stipendien der Walter und Charlotte Hamel Stiftung. Bereits mit Beginn ihres Studiums überwand sie das Spartendenken und infolgedessen entstanden Arbeiten u. a. im Tanzbereich mit VA Wölfl und der Ben J. Riepe Company. Ein Schwerpunkt in Hastis Arbeit ist der Bereich Neue Musik.
Bei der Ruhrtriennale war sie u. a. an Samir Odeh-Tamimis Leila und Madschun, Carls Orffs Prometheus, in Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Karlheinz Stockhausens Careé, sowie an verschiedenen Werken von Luigi Nono beteiligt. Von 2011 bis 2015 war Hasti Mitglied des Opernstudios der Oper Dortmund. Von 2015 bis 2020 war sie Ensemblemitglied am Theater Bielefeld. Weitere Engagements führten sie ans Theater an der Wien, an die Berliner Philharmonie, in den Herkulessaal München, in die Tonhalle Düsseldorf, an die Philharmonie Essen, Oper Bonn, ans Theater Bremen, Theater Münster, Theater Osnabrück, Theater Hagen, sowie Puppentheater Halle. Hier arbeitete Hasti u. a. mit Regisseur:innen wie Willy Decker, Stefan Kaegi, Lemi Ponifasio, Robert Wilson, Claudia Bauer, Kay Voges, Paul-Georg Dittrich und Dirigenten wie Peter Rundel, Emilio Pomàrico, Steven Sloane, Sylvain Cambreling und Michael Boder zusammen. Das Gefühl, ungehört zu sein, blieb: An unterschiedlichen Opernhäusern als festes Ensemblemitglied war sie mal zu spielwütig, mal zu interessiert an Neuer Musik, mal hinterfragte sie die westlichen Konventionen zu sehr. Trotzdem oder gerade deshalb wurde sie für ihre Darstellung der Charlotte (in Charlotte Salomon von Marc- André Dalbavie) am Theater Bielefeld und in der Dortmunder Inszenierung Einstein on the beach von Philip Glass in der Ausgabe Welt am Sonntag bei der Kritikerumfrage in der Kategorie Beste Sängerin der Spielzeit 16/17 in NRW genannt. Zudem erhielt sie den Förderpreis des Landes NRW 2018 in der Sparte Theater.
Am Volkstheater Wien hat sie seit der Spielzeit 2020/21 ihre Wirkungsstätte gefunden und so wurde aus der Opernsängerin eine Künstlerin, die für Viele kaum zu greifen ist, denn sie glaubt fest daran, dass die Zukunft des Theaters genau darin liegt, was sie im Kern ausmacht: fluide zu sein und die Grenzen auszuloten.