29.9.2021, 19.00 Uhr, Bibliotheksaula, Hofstallgasse 2-4
Programmleitung und Gesprächsführung: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner
Wunschlos verwunschen – eine soziale Utopie zwischen Extremen
Eine Kooperation mit dem 9. Taschenopernfestival – „Hilfe! Undine geht”
Mit dem Regisseur Thierry Bruehl, dem musikalischen Leiter Peter Rundel, der Komponistin Iris ter Schiphorst und der Stimmakrobatin Frauke Aulbert.
Hier die Videoaufzeichnung des AtelierGesprächs:
http://www.unitv.org/beitrag.asp?ID=1019&Kat=1&SubKat=16
Undine ist nicht von dieser Welt und wie alle fantastischen Mischwesen und Untoten Projektionsgestalt für ideologische und transmediale Umformungen, für Visionen, Utopien und Dystopien. Unter dem Titel „Hilfe! Undine geht“ nimmt sich das Taschenopern Festival 2021 Ingeborg Bachmanns Erzählung „Undine geht“ (aus dem Erzählband Das dreißigste Jahr, 1961) zur Vorlage. Bachmann bezieht sich in ihrem Text auf das romantische Kunstmärchen Undine (1811) des deutschen Autors Friedrich de la Motte Fouqué (1977-1843).
Auf Grundlage der beiden Erzählungen entstanden für die neunte Ausgabe von Salzburgs Taschenopernfestival unter der musikalischen Leitung von Peter Rundel und inszeniert von Thierry Bruehl vier Musiktheater-Uraufführungen der Komponist*innen Iris ter Schiphorst, Zeynep Gedizlioğlu, Wolfgang Mitterer und Fabio Nieder. Iris ter Schiphorst befragt die Kontraste in Bachmanns Text und schafft stimmakrobatisch eine neue Sicht auf Undine. Worin liegt die “wirklich große verborgene Idee von der Welt”, die doch nie Teil der Welt sein kann – oder bestenfalls medialer Bruchteil? Wozu tritt Camille in dieses Monodrama zwischen Anklage und Begehren, Reden und Sprachlosigkeit, (Kunst-)Vollzug und Potenzial?
Die Atelier Gespräche sind transdisziplinäre Vorlesungen an der Universität Salzburg und vernetzen Forschung mit künstlerischer Praxis und Kulturarbeit. Als universitäres Kulturvermittlungsprogramm für Studierende und eine breite Öffentlichkeit laden sie im Wintersemester 2021/22 wieder zu spannenden Begegnungen ein, ergänzt um digitale Beiträge und Blogs.
English:
Undine is not of this world and, like all fantastic hybrid creatures and the undead, is a projection figure for ideological and transmedial transformations, for visions, utopias and dystopias. Under the title “Help! Undine geht”, the 2021 Pocket Opera Festival takes Ingeborg Bachmann’s story “Undine geht” (from the story collection “Das dreißigste Jahr, 1961”) as its model. In her text, Bachmann refers to the romantic art fairy tale Undine (1811) by the German author Friedrich de la Motte Fouqué (1977-1843).
Based on the two tales, four music theater premieres by composers* Iris ter Schiphorst, Zeynep Gedizlioğlu, Wolfgang Mitterer and Fabio Nieder were created for the ninth edition of Salzburg’s pocket opera festival under the musical direction of Peter Rundel and staged by Thierry Bruehl. Iris ter Schiphorst interrogates the contrasts in Bachmann’s text and vocally acrobatically creates a new view of Undine. What is the “really great hidden idea of the world” that can never be part of the world – or at best a media fragment? To what end does Camille enter this monodrama between accusation and desire, speech and speechlessness, (art) consummation and potential?
The Atelier Talks are transdisciplinary lectures at the University of Salzburg and link research with artistic practice and cultural work. As a university cultural education program for students and the general public, they will once again invite exciting encounters in the winter semester of 2021/22, supplemented by digital contributions and blogs.